Zur «Öffentlichkeit» gehört jede Person, die als Haupttätigkeit nicht eine politische Behörde vertritt oder innerhalb einer solchen beruflich tätig ist. Somit hängt die Zusammensetzung der Öffentlichkeit von dem zu behandelnden Thema und der Art des Interesses sowie vom Bezug der Mitglieder dieser Öffentlichkeit zum jeweiligen Thema ab. Eine Person kann sowohl ein persönliches wie auch ein gesellschaftliches Interesse daran haben, Teil der Öffentlichkeit zu sein. Dieses Interesse kann aber auch mit ihrer Berufserfahrung oder dem beruflichen Umfeld, in dem sie tätig ist, zusammenhängen.

 Die betroffenen Öffentlichkeiten finden jeweils bei einem bestimmten Thema zusammen. Dabei bringen einige ihr Interesse klar zum Ausdruck, während man auf andere zugehen muss und es Anstrengungen erfordert, sie in die Diskussion einzubeziehen.

BEISPIELE

Irland – Öffentliche Diskussion über Abtreibung und die Streichung des Achten Verfassungszusatzes (2016)

Die Regierung rief eine aus 99 Bürgerinnen und Bürgern sowie einem von ihr ernannten Vorsitzenden bestehende Bürgerversammlung ins Leben, um einen parlamentarischen Ausschuss in der Frage der Streichung des achten Verfassungszusatzes des Landes, der Schwangerschaftsabbrüche untersagte, zu beraten.

Deutschland – Öffentliche Diskussion über Genomchirurgie (2019)

An der in Deutschland geführten Diskussion über die Genomchirurgie (Genomchirurgie im gesellschaftlichen Diskurs) haben sich verschiedene Gruppen, einschliesslich Schülerinnen und Schüler, beteiligt. Die Schülerinnen und Schüler haben unter Verwendung eines speziell zusammengestellten Toolkits an einem Planspiel teilgenommen, bei dem sie sich mit dem «Gene-Drive» auseinandersetzten.

Grossbritannien – Öffentliche Diskussion über Neurowissenschaften, Drogen und Drogensucht (2007)

Die in Grossbritannien unter dem Titel «Public Engagement on Brain Science, Addiction and Drugs (Öffentlicher Dialog über Neurowissenschaften, Drogen und Drogensucht)» geführte Diskussion hat gezeigt, wie nützlich ein innovativer Ansatz ist, um schwer erreichbare Gruppen einzubeziehen, die unter Umständen Mühe bekunden, an öffentlichen Diskussionen teilzunehmen.