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Konferenz in Tallin über Kinderrechte in der Migrationskrise und im digitalen Umfeld

Am 3. und 4. November 2016 findet in Tallin (Estland) eine internationale Konferenz über Kinderrechte in der Migrationskrise und im digitalen Umfeld statt. Sie wird im Rahmen des derzeitigen estnischen Vorsitzes im Ministerkomitee des Europarates abgehalten.

In seiner Eröffnungsrede erklärte der estnische Außenminister Jürgen Ligi: „Kinderrechte sind eine der Prioritäten unseres Vorsitzes. Estland hat dabei den Schwerpunkt auf drei wesentliche Aspekte gelegt: Teilhabe von Kindern, Kinderrechte im digitalen Umfeld und Kinder in der Migration, welche die wichtigsten Teilbereiche der neuen Strategie des Europarates für die Rechte des Kindes sind.

Laut den jüngsten Statistiken des UNHCR waren 27 % der 333 940 Personen, die seit Beginn des Jahres 2016 auf dem Seeweg nach Europa gekommen sind, Kinder, von denen ein bedeutender Prozentsatz unbegleitete Minderjährige waren. „Aufgrund ihrer Verletzlichkeit sind Migrantenkinder ein leichtes Ziel für Ausbeutung, Menschenschmuggel und Menschenhandel“, sagte Ligi. „Es ist unsere Aufgabe, sie zu schützen und die Risiken zu verringern, welche damit sowohl für die Migrantenkinder als auch für die Gesellschaft verbunden sind.“

Der Hauptredner der Konferenz, Nils Muižnieks, Menschenrechtskommissar des Europarates, erklärte: „Eine der grundlegenden Verpflichtungen des Staates ist es, die Kinderrechte zu schützen und Entscheidungen zu treffen, in welchen sich das Kindeswohl widerspiegelt. Trotz der in dieser Richtung erzielten Fortschritte bleibt im heutigen Europa noch viel zu tun, insbesondere im Hinblick auf Migrantenkinder, die oft äußerst gefährdet sind, und um zu gewährleisten, dass Kinder befähigt werden, sich im digitalen Umfeld zu bewegen, und nicht durch dieses bedroht werden. Die Staaten müssen die Normen des Europarates in diesem Bereich entschlossener anwenden.“

Auf der Konferenz, an der Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, Experten des Europarates, der UNICEF und anderer Organisationen, Vertreter der Behörden, Kinderbeauftragte sowie Kinder teilnehmen, werden die Lernmöglichkeiten, welche Informations- und Kommunikationstechnologien und digitale Medien bieten, die Rolle der Schule und der Eltern in diesem Prozess sowie die versteckten Risiken des „Zauberwalds“ des Internets untersucht.

Europarat Straßburg 4. November 2016
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