Zurück Europäisches Zentrum für Rechte der Roma erhält Raoul-Wallenberg-Preis für Kampf gegen Rassismus und Menschenrechtsverletzungen

Europäisches Zentrum für Rechte der Roma erhält Raoul-Wallenberg-Preis für Kampf gegen Rassismus und Menschenrechtsverletzungen

Das Europäische Zentrum für die Rechte der Roma (ERRC) mit Sitz in Budapest erhielt heute den Raoul-Wallenberg-Preis des Europarates für seinen Kampf gegen Diskriminierung, Anti-Roma-Rassismus und Verletzungen der Rechte der Roma. Das Zentrum wendet innovative rechtliche Maßnahmen und evidenzbasierte Forschung an und erarbeitet einschlägige Strategien.

17. Januar ist der Tag, an dem im Jahr 1945 der schwedische Diplomat Raoul Wallenberg in Budapest verhaftet wurde. Er hatte seinen Status genutzt, um zehntausende Juden vor dem Holocaust zu bewahren. Um die Erinnerung an diese mutige Person und ihre herausragenden Leistungen wach zu halten, wurde 2012 auf Initiative der schwedischen Regierung und des ungarischen Parlaments der Raoul-Wallenberg-Preis des Europarats ins Leben gerufen.

Thorbjørn Jagland, Generalsekretär des Europarates, erklärte bei der Verleihung des mit 10 000 Euro dotierten Preises an den Direktor des ERRC, Ðorđe Jovanović: „Es ist bedauerlich, dass Personen und Gruppen auf unserem Kontinent weiterhin Menschenrechtsverletzungen und schlechter Behandlungen ausgesetzt sind. Umso erfreulicher ist es daher, dass Auszeichnungen wie diese die Aufmerksamkeit auf Probleme lenken, die sonst vielleicht unbeachtet geblieben wären – und jene Personen würdigen, die außergewöhnliche Anstrengungen unternehmen, um sie zu bekämpfen.“

„Ich freue mich mitteilen zu dürfen, dass der Preis in diesem Jahr an eine Organisation geht, die Hindernisse beseitigt, mit denen die Roma, die größte europäische Minderheit, konfrontiert sind. Eine Organisation, deren Energie, Hartnäckigkeit und Glaube an den Rechtsstaat dafür sorgen, dass die Rechte der Roma anerkannt werden. Eine Organisation, deren Mut und Entschlossenheit eine Inspiration für junge Roma sind und die ihnen eine Zukunft voller Hoffnung aufzeigt.“

Die gemeinnützige Organisation, deren Leitung und Mitarbeiter mehrheitlich Roma sind, ist unermüdlich und effizient in ihrem Kampf gegen Anti-Roma-Rassismus und Menschenrechtsverletzungen in zahlreichen Ländern, ergänzte der Generalsekretär.

Seit seiner Gründung im Jahr 1996 hat das ERRC rechtliche Schritte bis hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte unternommen und Sammelklagen beim Europäischen Ausschuss für soziale Rechte eingereicht. Das Zentrum prangerte Fehlverhalten von Polizeibeamten, unverhältnismäßige Unterbringung von Roma-Kindern in Sonderschulen und Missstände bei der Unterbringung von Roma-Familien an. In den vergangenen zwölf Monaten wurden die gerichtlichen Schritte vervielfacht und eine Rekordzahl an neuen Rechtssachen und Interventionen Dritter vor dem Europäischen Gerichtshof erreicht.

„Diese Fälle haben die Art und Weise, wie Richter, Verantwortliche und Menschen in Europa die Antidiskriminierungsgesetze verstehen, verändert“, betonte der Generalsekretär. „Ziel ist es, Stereotype und Versuche der Behörden zu bekämpfen, Roma-Bürger aus der Gesellschaft zu verbannen.“

Der Preisträger wird von einer Jury aus sechs unabhängigen Personen mit anerkannter moralischer Stellung im Bereich der Menschenrechte und der humanitären Arbeit ausgewählt und vom Generalsekretär des Europarats, dem schwedischen Außenministerium, der Stadt Budapest, dem Raoul-Wallenberg-Institut in Lund, dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) und der Familie von Raoul Wallenberg ernannt.

Elmas Arus, romastämmige türkische Regisseurin, erhielt den Preis 2014, und der zweite Laureatus war 2016 der griechische Verein Agkalia auf der Insel Lesbos. Agkalia erhielt den Preis für sein außergewöhnliches Engagement im Rahmen der Erstbetreuung von Tausenden in Europa ankommenden Flüchtlingen.

 

Europarat Straßburg 17. Januar 2018
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