Zurück Tag der Pressefreiheit: Generalsekretärin fordert europäische Staaten dringend auf, Journalismus zu schützen und Sicherheit von Journalisten zu verbessern

Tag der Pressefreiheit: Generalsekretärin fordert europäische Staaten dringend auf, Journalismus zu schützen und Sicherheit von Journalisten zu verbessern

In einer Erklärung anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai fordert die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić, die europäischen Regierungen dringend auf, den Schutz des Journalismus und die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten sowie anderen Medienakteuren zu einer politischen Priorität zu erklären:

„In vielen Ländern Europas sind Journalistinnen und Journalisten sowie andere Medienakteure zunehmend ungebührlichem Druck, Einschüchterungen, Gewalt und anderen Formen der Einmischung in ihre Arbeit ausgesetzt. Darum ist es dringend geboten, nationale Aktionspläne für die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten zu entwickeln. Die Regierungen sollten ihre Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit der Verbesserung des Schutzes von Journalistinnen und Journalisten, wirksamen Verfolgung von Urhebern von an ihnen verübten Straftaten und Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins lenken, dass vielfältige und unabhängige Medien bei der Wahrung echter Demokratie eine wesentliche Rolle spielen.

Für den Schutz unserer demokratischen Freiheiten ist es entscheidend, dass die Staaten ein günstiges Umfeld schaffen, in dem vielfältige und unabhängige Medien florieren und ihre wichtige Kontrollfunktion ausüben können. Damit dies möglich ist, müssen sie in der Lage sein, die Regierungen und andere Akteure zur Rechenschaft zu ziehen, indem sie Informationen verbreiten und die Beteiligung an der öffentlichen Debatte sowie die furchtlose Äußerung von Ideen und Meinungen fördern. Sich gegen die Medien richtende Rhetorik hat in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz. Die Politik sollte jede Bedrohung von Journalistinnen und Journalisten oder Angriffe auf sie verurteilen.

Der jüngst unter dem Titel „Krieg in Europa und der Kampf für das Recht auf Berichterstattung“ veröffentlichte Jahresbericht 2023 der Partnerorganisationen der Plattform zur Förderung des Schutzes des Journalismus und der Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten zeigt in einigen Ländern eine besorgniserregende Tendenz zur fortschreitenden Abwertung der Pressefreiheit, besonders drastisch in Russland und Belarus. Angesichts dieser alarmierenden Situation hat der Europarat eine Reihe normativer Instrumente entwickelt, um den Regierungen Leitlinien für den Schutz von Journalistinnen und Journalisten zur Verfügung zu stellen, insbesondere die Empfehlung des Ministerkomitees für den Schutz des Journalismus und die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten sowie anderen Medienakteuren aus dem Jahr 2016.

Das Augenmerk sollte nunmehr darauf liegen, diese Normen auf innerstaatlicher Ebene wirksam in die Praxis umzusetzen. Wir erwarten, dass die geplante Fünf-Jahres-Kampagne des Europarates für die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten, die im Oktober 2023 beginnen soll, ein Fortschritt für den Schutz des Journalismus und die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten auf europäischer Ebene sein wird. Damit einhergehen werden entsprechende Kampagnen auf innerstaatlicher Ebene. Sinnvolle Maßnahmen gegen die Abwertung der Pressefreiheit sind seit Langem geboten. Die Kampagne wird eine außergewöhnliche Gelegenheit bieten, die Normen des Europarates für den Schutz von Journalistinnen und Journalisten in der Praxis anzuwenden.“

Generalsekretärin Strasbourg 2. Mai 2023
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