Zurück Armenien, Kroatien, Montenegro und Schweden: Ministerkomitee empfiehlt Schutz und Förderung von Minderheitensprachen

Jerewan (Armenien)

Jerewan (Armenien)

Das Ministerkomitee des Europarates hat Empfehlungen zum Schutz und zur Förderung von Minderheitensprachen in Armenien, Kroatien, Montenegro und Schweden veröffentlicht. Die Empfehlungen beruhen auf den länderspezifischen Bewertungsberichten des Sachverständigenausschusses der Europäischen Charta für Regional-oder Minderheitensprachen.

Armenien sollte das Angebot zumindest eines wesentlichen Teils der Vorschulbildung in der assyrischen, griechischen, kurdischen und jesidischen Sprache fördern und im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Sendungen in diesen Sprachen einführen; das Land sollte außerdem den Unterricht in Grund- und weiterführenden Schulen in allen Minderheitensprachen verbessern, Maßnahmen ergreifen, um die Möglichkeit ihres Gebrauchs im Kontakt mit Verwaltungs- und Justizbehörden zu gewährleisten, die Verwendung und Übernahme von Ortsnamen in den Minderheitensprachen in den betroffenen Gemeinden fördern sowie angemessene Finanzmittel für kulturelle Aktivitäten und nationale Minderheitenverbände bereitstellen. Dies hat das Ministerkomitee als vorrangige Empfehlungen den Behörden des Landes vorgeschlagen.

Zu den vorrangigen Empfehlungen, die an die Behörden von Montenegro gerichtet wurden, zählen die Entwicklung einer konsequenten Strategie zum Schutz und zur Förderung von Romanes, die Einführung dieser Sprache im Unterricht und das Angebot von Lehrkräfteausbildung und Lehrmaterialien in Romanes sowie die Ergreifung aller notwendigen Maßnahmen zur Gewährleistung ihres Gebrauchs in der Praxis durch Justiz- und Verwaltungsbehörden in den Gebieten, in denen es eine ausreichende Zahl an Romanessprechenden gibt. Darüber hinaus sollten die Behörden sicherstellen, dass der Mechanismus für die Bereitstellung nachhaltiger staatlicher Finanzierung für alle Minderheitensprachenprojekte angemessen ist.

Die schwedischen Behörden sollten Maßnahmen ergreifen, um die Sprache als Diskriminierungsgrund in das Antidiskriminierungsgesetz aufzunehmen, und den Unterricht von oder in Minderheitensprachen durch die Verfolgung eines umfassenden und strukturierten Ansatzes auf der Grundlage der Bedürfnisse der Sprecherinnen und Sprecher und in Abhängigkeit von der Situation jeder Minderheitensprache stärken, empfahl das Ministerkomitee,

Die kroatischen Behörden sollten weiterhin das Bewusstsein und die Toleranz für Minderheitensprachen und die Kulturen, die sie repräsentieren, als festen Bestandteil des Kulturerbes des Landes fördern, sowohl im allgemeinen Lehrplan aller Stufen des Bildungssystems als auch in den Medien, und den Gebrauch von Minderheitensprachen bei Behörden sicherstellen, die bestehenden Schwellenwerte prüfen und den gleichberechtigten und amtlichen Gebrauch von Minderheitensprachen in den Bereichen einführen, in denen eine ausreichende Sprecherzahl vorhanden ist, sowie die Ausstrahlungsdauer und die Regelmäßigkeit von Fernsehprogrammen in jeder Minderheitensprache erhöhen.


 Pressemitteilung
Armenien sollte den Gebrauch von Minderheitensprachen im Bildungswesen, im Rundfunk und im Kontakt mit Behörden fördern, empfiehlt das Ministerkomitee des Europarates [EN]
 


 Pressemitteilung
Kroatien sollte Minderheitensprachen im Bildungswesen, in der Verwaltung und in den Medien besser fördern, empfiehlt das Ministerkomitee des Europarates [EN]
 


 Pressemitteilung
Montenegro sollte den Gebrauch von Romanes im Bildungswesen, in der Verwaltung und im Justizsystem fördern, empfiehlt das Ministerkomitee des Europarates [EN]


 Pressemitteilung
Nationale Minderheiten: Schweden sollte Sprache als Diskriminierungsgrund einführen und die Bildung in Minderheitensprachen stärken, empfiehlt das Ministerkomitee des Europarates [EN]
 

Ministerkomitee Strassburg 8. Dezember 2020
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