Zurück Sonderbeauftragter: "Italien muss seine Aufnahmekapazitäten für Asylsuchende verbessern, Menschenhandel vorbeugen und sein Kinderschutzsystem stärken"

© UNCHR/Fabio Bucciarelli

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„Italien sollte seine Aufnahmekapazitäten für Asylsuchende und seine Integrationspolitik verbessern, Menschenhandel vorbeugen und die Korruption im migrationsbezogenen Dienstleistungsbereich bekämpfen“. So lauten die wichtigsten Empfehlungen eines Berichts, den der Sonderbeauftragte des Generalsekretärs für Migration und Flüchtlinge, Botschafter Tomáš Boček, heute veröffentlicht hat.

Der Sonderbeauftragte unterstrich außerdem die Notwendigkeit, den Schutz von Flüchtlings- und Migrantenkindern zu stärken. Er rief die italienischen Behörden und die EU dazu auf, die Prüfung von Asylanträgen sowie von Ansuchen zur Umsiedlung und Familienzusammenführung zu beschleunigen. Zudem wies er auf die Gefahr hin, dass Mängel im System der freiwilligen Rückkehr und der Zwangsrückführungen zur Ankunft einer noch größeren Zahl irregulärer Wirtschaftsmigranten führen kann.

Italien steht vor enormen Herausforderungen, da 2016 eine neue Rekordzahl von Flüchtlingen und anderen Migranten den „Weg über das Mittelmeer“ genommen hat. Es wurden zwar Anstrengungen unternommen, um mehr und bessere Unterkünfte und Dienste anzubieten, doch die Zahl der Ankünfte in Italien hat sich vervielfacht (mehr als 180 000 Personen im Jahr 2016, davon 25 000 unbegleitete Minderjährige), sodass das Angebot nicht mit der Nachfrage Schritt halten konnte. Es ist daher eine größere Solidarität anderer Mitgliedsstaaten des Europarates erforderlich, um eine gerechtere Verteilung von Asylsuchenden auf dem Kontinent zu gewährleisten und die derzeitige Belastung Italiens zu verringern. Das Land sollte auch in seinen Bemühungen unterstützt werden, den Menschenhandel grenzüberschreitend zu bekämpfen.

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Sonderbeauftrager für Migration und Flüchtlinge des Generalsekretärs Straßburg 8. März 2017
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