Im Mittelpunkt der Europäischen Tage des Denkmals (#EuropeanHeritageDays) steht 2021 der inklusive und vielfältige Charakter des Kulturerbes. Das Ziel lautet, zu einer breiten Beteiligung an der Kultur zu motivieren, Vielfalt zu fördern und zu feiern sowie zu zeigen, dass die Interaktion zwischen Personen und Gemeinschaften unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds unser Leben bereichert. Besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr darauf, die Veranstaltungen zugänglicher zu gestalten, indem man physische Hindernisse beseitigt und schutzbedürftigen Gruppen und Randgruppen, die seltener Gelegenheit haben, ihre Geschichte bekannt zu machen, eine Bühne bietet.
„Durch Kultur und künstlerischen Ausdruck entstehen gemeinsame Erfahrungen, und dies ist ein wirksames Mittel, um den sozialen Zusammenhalt ebenso zu stärken wie die Achtung der Vielfalt und der Rechte aller Menschen. Die demokratische Beteiligung an der Kultur ist ein wesentlicher Faktor zur Erreichung dieser Ziele. Die Europäischen Tage des Denkmals fördern das Entstehen von Beziehungen, indem sie den Reichtum des Kulturerbes in Europa hervorheben, und bieten die wertvolle Gelegenheit, das kulturelle Mosaik, das Europa ausmacht, zu entdecken und zu feiern. Wie die Freiheit der Meinungsäußerung ist auch die Freiheit des kulturellen Ausdrucks eine Voraussetzung für die Kreativität und die Blüte des Kulturlebens“, so die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić.
Nach einem von der Coronavirus-Pandemie geprägten Jahr stehen die Kulturerbestätten in diesem Jahr wieder offen und bieten allen die Möglichkeit, andere zu treffen und Erfahrungen zu teilen. Vor allem im September und Oktober finden in den teilnehmenden Ländern vielfältige Kulturveranstaltungen statt, zu denen unter anderem Ausstellungen, Workshops, Performances und Führungen zählen. Das Leitmotiv der diesjährigen Tage des Denkmals ist die Beseitigung von Hindernissen: So wird darauf geachtet, dass Menschen mit einer Sinnesbeeinträchtigung oder körperlichen Behinderung teilnehmen können. Da 2021 das „Europäische Jahr der Schiene“ ist, wird zudem das Eisenbahn-Kulturerbe in den Blickpunkt gerückt, auch um zum interregionalen Reisen per Bahn anzuregen und die Zugänglichkeit der Veranstaltungen der Tage des Denkmals für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu verbessern.
Durch zwei Initiativen grenzüberschreitender Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern sollen Inklusion und Vielfalt gefördert werden. Das Projekt „Kulturerbe – Vermächtnis von Frauen“, das unter spanischer Leitung in Zusammenarbeit mit Frankreich, Italien, Rumänien, Slowenien und England umgesetzt wird, zielt auf die Förderung der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern sowie der Präsenz und Sichtbarkeit des Beitrags von Frauen zum gemeinsamen Kulturerbe Europas ab. Die Initiative „Unser queeres Kulturerbe“ wird von Schottland in Zusammenarbeit mit Deutschland und der Ukraine geleitet und soll die Geschichte des Zugangs zur Sportwelt und der Teilhabe daran besser bekannt machen.
„Die Museen, Archive, Denkmale und anderen Stätten, welche die Europäischen Tage des Denkmals in den Mittelpunkt rücken, sind ein Reichtum, den wir teilen und bewahren müssen. Der technische Fortschritt schafft die Möglichkeit, das Kulturerbe zu digitalisieren, und die Digitalisierung ist nunmehr unverzichtbar, um es zu erfassen, zu pflegen und bekannt zu machen. Dass der kulturelle Inhalt, den die im Rahmen der Europäischen Tage des Denkmals organisierten Veranstaltungen bieten, im Netz verfügbar ist, ermöglicht es Menschen in ganz Europa, darauf zu Unterrichts-, Berufs- oder Unterhaltungszwecken zuzugreifen“, erklärte die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Marija Gabriel.
Pressemitteilung
Europäische Tage des Denkmals 2021: Kulturerbe für alle! [EN]
Website der Europäischen Tage des Denkmals [EN]
Europarat: Europäische Tage des Denkmals [EN]
Europäische Kommission: Europäische Tage des Kulturerbes