Zurück Schutz und Zukunft von Migrantenkindern: eine Herausforderung für Europa

Schutz und Zukunft von Migrantenkindern: eine Herausforderung für Europa

Einer von drei Migranten und Asylsuchenden, der die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland überquert, ist ein Kind. Allein im letzten Jahr haben schätzungsweise 300 000 Kinder das Mittelmeer überquert. Sie sind vor dem Schrecken des Krieges geflohen, suchten Schutz und sind durch Gewalt und Tod traumatisiert. Fast alle von ihnen mussten erleben, wie ihr Leben zerstört wurde, ihre Familien getrennt wurden und ihre Rechte auf Leben, Bildung, Gesundheit und Zugang zur Justiz aufgehoben wurden.

Was Europa tun kann, um diese Herausforderung zu bewältigen, die Rechte von Migrantenkindern zu schützen und ihre Zukunft zu sichern, ist das Hauptthema einer von der französischen Ombudsperson für Menschenrechte gemeinsam mit dem Europäischen Netzwerk der Ombudspersonen für Kinder und dem Europarat veranstalteten Konferenz, die am 28. Juni 2016 in Paris stattfindet.

Die Teilnehmer der Veranstaltung diskutieren über Möglichkeiten, die Rechte der Kinder auf Bildung, Freizeit und hochwertige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Sie tauschen außerdem Erfahrungen zum unmittelbaren Schutz von Kindern vor sehr konkreten Gefahren wie Menschenhandel, Gewalt, sexuellem Missbrauch und sexueller Ausbeutung sowie der Unterbringung in Hafteinrichtungen aus.

Tomáš Boček, Sonderbeauftragter des Generalsekretärs für Migration und Flüchtlinge, erklärte in einer Rede bei der Eröffnungsveranstaltung: „Die Mitgliedsstaaten sollten alles in ihrer Macht Stehende tun, um asylsuchende und andere Migrantenkinder nicht in Verwaltungshaft zu nehmen.“

Der Generalsekretär des Europarates schlug den Mitgliedsstaaten im März eine Reihe von vorrangigen Maßnahmen vor und unterstrich, dass Kinder, abgesehen von Ausnahmefällen und dem kürzest möglichen Zeitraum, nicht in Abschiebungshaft genommen werden sollten. Schnelle Verfahren zur Ernennung eines rechtlichen Vertreters für unbegleitete Kinder, die Bereitstellung von geeigneten und sicheren Unterkünften sowie die Verbesserung der Altersbestimmungsverfahren zählten ebenfalls zu den Vorschlägen. Alle diese Fragen werden auf der Konferenz in Paris diskutiert.

Die Verbesserung und Beschleunigung von Gerichtsverfahren bei Flüchtlingskindern, darunter jene zur Ausstellung von humanitären Visa und zur Gewährleistung der Familienzusammenführung, ist ein weiteres zentrales Thema der Konferenz. (mehr...)

Liveübertragung der Konferenz am Dienstag um 9.30 Uhr auf www.enfantsmigrants.defenseurdesdroits.fr
Twitter: #enfantsmigrants

Europarat Paris 28. Juni 2016
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