Zurück Räumung des „Dschungels von Calais“

Alternative Unterkünfte und stärkere Zusammenarbeit bei Umsiedlung unbegleiteter Minderjähriger ins Vereinigte Königreich nötig
Räumung des „Dschungels von Calais“

In einem heute veröffentlichten Bericht äußert der Sonderbeauftragte des Generalsekretärs des Europarates für Migration und Flüchtlinge, Tomáš Boček, seine Besorgnis, dass die französischen Behörden im Hinblick auf die bevorstehende Räumung der als „Dschungel von Calais“ bekannten Zeltstadt noch keine genauen Pläne für die Unterbringung und Versorgung der dort lebenden Menschen, insbesondere der Minderjährigen und Familien, vorgelegt haben. Er rief den Europarat auf, sowohl bei den französischen Behörden als auch bei jenen des Vereinigten Königreichs auf Garantien zu dringen, dass alle anhängigen Verfahren nach dem Dubliner Übereinkommen und Umsiedelungen gemäß dem „Dubs-Amendment“, die unbegleitete Minderjährige betreffen, noch vor der Räumung des Lagers bearbeitet werden.

Der Sonderbeauftragte betonte, dass der Europarat unabhängig von der Zukunft des „Dschungels von Calais“ seine Unterstützung anbieten könnte, um die Lage der Bewohner nordfranzösischer Lager zu verbessern. Die Stärkung der Zivilgesellschaft könnte dazu beitragen, dass sie über ihre Rechte informiert werden, und die Verringerung der langen Fristen für Asylanträge im Gebiet von Calais könnte sie ebenfalls dazu veranlassen, in Frankreich Asyl zu beantragen und nicht auf illegalen und gefährlichen Wegen in das Vereinigte Königreich einzureisen. Ein Teil dieser Bemühungen könnte ebenso sein, größeres Augenmerk auf Integrationsmaßnahmen unter Beteiligung der Kommunen zu legen.

Angesichts der Verbreitung krimineller Organisationen, die zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich operieren, könnte der Europarat zudem den Austausch von Fachwissen über die Bekämpfung von Menschenschmuggel fördern und die stärkere Zusammenarbeit zwischen den Behörden der beiden Ländern unterstützen. (weiter ...)

Sonderbeauftragter für Migration und Flüchtlinge Straßburg 14. Oktober 2016
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