Zurück Europarat ehrt Opfer des Völkermords an den Roma

@ Jarek Praszkiewicz, Zentralrat deutscher Sinti und Roma (2018)

@ Jarek Praszkiewicz, Zentralrat deutscher Sinti und Roma (2018)

Vor 75 Jahren wurden die verbleibenden Roma des sogenannten „Zigeunerlagers“ – 2897 Männer, Frauen und Kinder – in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Die Zerstörung des Lagers am 2. August 1944 ist ein besonders finsteres Kapitel des Roma-Holocausts: Ein Versuch des Nazi-Regimes und seiner Unterstützer, die europäischen Roma zu vernichten. „Die Schrecken des Völkermords an den Roma sind ein unleugbarer Teil unserer Geschichte, lange hat Europa jedoch die Augen vor den Geschehnissen verschlossen“, so der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, in einer Botschaft an die Teilnehmer/innen einer Gedenkveranstaltung am 2. August in Auschwitz.

An der Zeremonie im ehemaligen Todeslager nehmen Holocaust-Überlebende, Roma aus ganz Europa, Vertreter/innen polnischer Behörden und ausländische Diplomat/inn/en teil. Zwar liegen keine genauen Zahl vor, die Historiker gehen aber davon aus, dass während des Zweiten Weltkriegs etwa 500 000 Roma ermordet wurden. „Wir haben die Pflicht, das Jahrzehnte dauernde Schweigen zu beenden, und müssen die Erinnerung bewahren“, unterstreicht Jagland. „Wir müssen sicherstellen, dass sich die Geschehnisse nicht wiederholen“, fügt er hinzu und stellt fest, dass extremistische Bewegungen und Parteien in Europa heute Zulauf gefunden haben und dass die Roma und Sinti weiter unter Intoleranz, systemischem Rassismus und Diskriminierung leiden. „Der Europarat ist der führende Hüter und Verteidiger der Menschenrechte in Europa und hat den Kampf für die soziale Inklusion der Roma zu einer politischen Priorität erklärt.“

Neben der Veranstaltung in Auschwitz hält der Europarat auch vor dem Hauptsitz der Organisation in Straßburg eine Gedenkzeremonie zu Ehren der Opfer des Völkermords an den Roma ab.

Generalsekretär Straßburg 1. August 2019
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