Griechenland
INKRAFTTRETEN der Europäischen Menschenrechtskonvention
28. November 1974
Anzahl der umgesetzten Fälle*
1047
Beispiele
Gesetze zu Hassverbrechen gestärkt, nachdem Polizei rassistischen Angriff nicht angemessen untersuchte
Rafi Sakir, ein Opfer eines rassistischen Angriffs, wurde in einer schmutzigen, überbelegten Zelle festgehalten, weil er keine Aufenthaltsgenehmigung hatte, um legal in Griechenland zu bleiben. Die Polizei forderte ihn nicht einmal zu einer Aussage zu dem Angriff auf. Der Europäische Gerichtshof urteilte, dass sie den Fall nicht angemessen untersucht hatte. Dieses Urteil führte dazu, dass...
Gleichgeschlechtliche Paare erhalten das Recht, Lebenspartnerschaften einzugehen
Als gleichgeschlechtliches Paar war es Grigoris Vallianatos und Nikolaos Mylonas gemäß dem griechischen Gesetz nicht erlaubt, eine Lebenspartnerschaft einzugehen, welche eine andere Form der offiziellen Verbindung ist als die Ehe. Der Europäische Gerichtshof urteilte, dass dies diskriminierend ist. Als Reaktion auf das Urteil erließ Griechenland ein neues Gesetz, durch das gleichgeschlechtliche...
Gerechtigkeit und Reformen, nachdem Luftwaffenoffiziere strafrechtlich für ihre religiösen Aktivitäten verurteilt wurden
Drei griechische Luftwaffenoffiziere waren Mitglieder der Pfingstgemeinde. Sie wurden alle wegen Förderung ihrer Religion zu einer Bewährungsstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt. Der Straßburger Gerichtshof urteilte, die Verurteilung der Männer für diese Gespräche mit Zivilisten habe ihr Recht auf Religionsfreiheit verletzt. Die griechische Regierung ergriff Maßnahmen, um sicherzustellen,...
Schüsse auf Erdbeerpflücker führen zu laufenden Reformen
Hunderte von Migranten wurden gezwungen, monatelang ohne Lohn zu arbeiten. Als sie ihren Lohn einforderten, schossen bewaffnete Wachleute auf sie und verletzten 30 Personen schwer. Gegen die Wachen und die Arbeitgeber wurden Geldstrafen verhängt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied, die Behörden hätten es in diesem Fall versäumt, ordnungsgemäß gegen Zwangsarbeit und...
Reformen zur Bekämpfung des Menschenhandels
Als L.E. 22 Jahre alt war, wurde sie mit einem Trick eines Menschenhändlers zu einer Reise nach Griechenland überredet. Als sie eintrafen, nahm ihr der Menschenhändler den Pass weg und zwang sie, zwei Jahre als Prostituierte zu arbeiten. Der Straßburger Gerichtshof kam zu dem Schluss, dass die Behörden das Problem kannten, ihr Vorgehen aber von signifikanten Mängeln und Verzögerungen...
Reformen nach unangemessener Bestrafung eines Wehrdienstverweigerers
Iakovos Thlimmenos war Zeuge Jehovahs. Er verweigerte aus religiösen Gründen den Militärdienst und wurde zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt. Nach seiner Freilassung hinderte man ihn auch, als Steuerberater tätig zu sein. Der Straßburger Gerichtshof entschied, dies sei unangemessen und unbegründet und stelle eine Diskriminierung aufgrund der Religion dar. Die Gesetze wurden in...
Änderung von Gesetzen zur angemessenen Entschädigung, nachdem Familien gezwungen waren, ihren Grundbesitz aufzugeben
Zwei Familien besaßen Grundstücke in Thessaloniki. Die Behörden enteigneten einen Teil des Landes, um öffentliche Arbeiten durchzuführen, aber den Familien wurde nur ein Bruchteil des tatsächlichen Grundstückswerts als Entschädigung gezahlt. Der Straßburger Gerichtshof stellte fest, dies habe ihr Recht auf Eigentum verletzt. Die griechische Rechtsprechung wurde in Folge geändert und fordert nun...
* Diese Zahl umfasst alle Urteile und Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (einschließlich gütlicher Einigungen). Das Ministerkomitee des Europarats hat hinsichtlich dieser beschlossen, dass alle notwendigen Folgemaßnahmen getroffen wurden. Quelle: Datenbank der Abteilung zur Umsetzung von Urteilen des EGMR, HUDOC-EXEC.