Hintergrund
Vladimir Kummer war Zahntechniker. Eines Nachts im Mai 2010 ging er von einer Bar nach Hause, als er von der Polizei angehalten wurde, mutmaßlich weil er auf der Straße uriniert hatte. Die Polizeibeamten fragten nach Herrn Kummers Personalausweis, den er ihnen bereit war zu geben, wenn sie ihn zu seiner Wohnung begleiten würden, die keine 50 Meter entfernt lag.
Stattdessen wurde Herr Kummer mit zur Polizeiwache genommen. Er behauptete, man habe ihn in eine Zelle gesperrt, gefesselt und in den Rücken und ins Gesicht geschlagen. Er wurde dann mit ausgestreckten Armen, die jeweils an unterschiedlichen Wänden befestigt worden waren, hängen gelassen. Nach 30 Minuten in dieser schmerzhaften Position entließ man ihn. In Folge seiner Verletzungen konnte Herr Kummer 16 Tage lang nicht arbeiten.
Ein Strafverfahren kam zu dem Schluss, dass die involvierten Polizeibeamten nichts falsch gemacht hatten. Ein späterer Bericht der Ombudsperson stellte fest, dass ein Polizeibeamter ein disziplinarisches Vergehen begangen hatte, aber es gab keine Erkenntnisse, dass Herr Kummer physisch misshandelt worden war.