Hintergrund
Bis 1994 lebte eine Gruppe von Dorfbewohnern in Boydaş, einer kleinen Ansiedlung im Südosten der Türkei. Sie wurden vom Staat aus ihren Häusern vertrieben und man verweigerte ihnen nahezu zehn Jahre lang die Rückkehr. Die Dorfbewohner erhielten kein Geld oder Ersatzunterkünfte, und sie lebten in extremer Armut. Die Zwangsräumung war angeblich zum Zweck der Terrorismusbekämpfung erfolgt.
Der Fall der Bewohner von Boydaş lenkte die Aufmerksamkeit auf ein weitverbreitetes Problem im Südosten der Türkei: 1.500 ähnlich gelagerte Fälle wurden beim Straßburger Gerichtshof eingereicht.