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Europarat verabschiedet neue Strategie für 2016–2021
Kinderrechte: gleiche Chancen, gewaltfreies Leben, sicheres Internet

Das Ministerkomitee des Europarates hat die Strategie für die Rechte des Kindes für die nächsten sechs Jahre verabschiedet.

Für Kinderrechte bestehen heutzutage große Herausforderungen: zu viele Kinder, die auf der Flucht sind oder anderweitig von Migration betroffen sind, leiden und sterben. Armut, Ungleichheit und Ausgrenzung infolge der Wirtschaftskrise haben Kinder hart getroffen. Gewalt gegen Kinder – in der Familie, in Schulen und an anderen Orten ist noch immer eine fortbestehende traurige Realität. Ein Justizsystem, das für Erwachsene gemacht ist, wird den Bedürfnissen und Erwartungen von Kindern nicht gerecht. Rassismus, Hassrede und Radikalisierung nehmen zu. Das Aufwachsen in einer digitalen Welt setzt Kinder neuen Risiken aus.

Die neue (am 2. März vom Ministerkomitee verabschiedete) Europaratsstrategie dient als Leitlinie für die 47 Mitgliedsstaaten des Europarates, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Die Strategie wurde von politischen Entscheidungsträgern und Experten aus den Mitgliedsstaaten in einem echten partizipativen Prozess entwickelt, bei dem nicht nur die Auffassungen der Zivilgesellschaft, sondern auch der Kinder selbst berücksichtigt wurden. Zu den fünf Prioritäten zählen:

  • Gleiche Chancen für alle Kinder: Bekämpfung von Armut und Prävention von Ausgrenzung, insbesondere in Zeiten von Sparmaßnahmen; Bekämpfung von Diskriminierung, darunter von Kindern, die von Migration betroffen sind, Kindern mit Behinderung, jenen, die Minderheitengruppen angehören, sowie LGBT und intersexuellen Kindern.
  • Teilnahme aller Kinder an politischen Entscheidungsprozessen: Staatsbürgerschafts- und Menschenrechtserziehung in Schulen.
  • Ein gewaltfreies Leben für alle Kinder: Bekämpfung von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch; Beseitigung von körperlicher Bestrafung in jeder Umgebung; Bekämpfung anderer Formen von Gewalt – Mobbing, einschließlich homophob motiviertes und Cyber-Mobbing und Schutz von Kindern vor Gewalt im Zusammenhang mit Radikalisierung.
  • Kinderfreundliche Justiz: Schutz von Kindern, denen die Freiheit entzogen ist, durch Entkriminalisierung und Wiedereingliederung, Schutz der Kinderrechte in der Familie.
  • Rechte des Kindes im digitalen Umfeld: Förderung von kreativem, kritischem und sicherem Umgang mit dem Internet.

Der Startschuss für die neue Strategie fällt auf einer Konferenz auf hoher Ebene in Sofia am 5. und 6. April 2016 im Rahmen des bulgarischen Vorsitzes im Ministerkomitee.

Europarat Straßburg 3. März 2016
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