Zurück Menschenhandel: Lettland aufgefordert, Opfer besser zu schützen und zu entschädigen und Täter zu verurteilen

Menschenhandel: Lettland aufgefordert, Opfer besser zu schützen und zu entschädigen und Täter zu verurteilen

Die Expertengruppe für die Bekämpfung des Menschenhandels fordert Lettland dringend auf, weitere Maßnahmen zur Identifizierung, zum Schutz und zur Entschädigung von Menschenhandelsopfern zu ergreifen und sicherzustellen, dass die Täter verurteilt werden. Dies sind einige der wichtigsten Handlungsempfehlungen des von der Expertengruppe für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) veröffentlichten dritten Evaluierungsberichts zur Umsetzung der Konvention des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels durch Lettland.

Lettland sei zunächst vorrangig ein Herkunftsland von Menschenhandelsopfern gewesen, doch seit 2019 sei ein Anstieg der Anzahl an ausländischen Opfern zu verzeichnen, die in Lettland identifiziert werden. Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft sei zu einer der wichtigsten Formen der Ausbeutung geworden und die Anzahl der identifizierten männlichen Opfer habe im Laufe der Jahre zugenommen. In dem Bericht werden die Anstrengungen der Behörden zur Weiterentwicklung der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie die Verabschiedung eines neuen diesbezüglichen Aktionsplans (2021–2023) begrüßt.

Seit 2016 hätten nur zwei Menschenhandelsopfer Entschädigung von den Tätern gefordert – und von den Strafgerichten zugesprochen bekommen. Die Anzahl der Opfer, die im Zeitraum von 2016–2020 eine staatliche Entschädigung erhielten, betrage 12. Die GRETA fordert die Behörden dringend auf, weitere Anstrengungen zu unternehmen, um einen wirksamen Zugang zu Entschädigungen für Menschenhandelsopfer zu garantieren. Darüber hinaus ist die GRETA über die geringe Anzahl an Ermittlungen, Strafverfolgungen und Verurteilungen wegen Menschenhandel besorgt sowie die Tatsache, dass eine erhebliche Anzahl der Strafen zur Bewährung ausgesetzt werden. Laut dem Bericht sollten der für Menschenhandel zuständigen Polizeieinheit angemessene personelle und technische Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.

Außerdem hält  die GRETA die lettischen Behörden dazu an, die verfügbaren Maßnahmen zum Schutz der Opfer und Zeugen und zur Verhütung von Einschüchterungen während der Ermittlungen sowie während und nach dem Gerichtsverfahren vollständig anzuwenden.


 Frühere GRETA-Berichte über Lettland [EN]

Expertengruppe für die Bekämpfung des Menschenhandels Strassburg 21. Februar 2022
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