2020
Junge LGBTI-Personen müssen vor Gewalt zu Hause und in der Öffentlichkeit geschützt werden – während der Krise und prinzipiell

Erklärung von Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić im Vorfeld des Internationalen Tags gegen Homophobie, Biphobie, Interphobie und Transphobie (IDAHOBIT)

Die europäischen Staaten müssen mehr tun, um den besonderen Herausforderungen, mit denen junge LGBTI-Personen besonders in Krisenzeiten konfrontiert sind, zu begegnen, sagte die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić, in einer Erklärung im Vorfeld des Internationalen Tags gegen Homophobie am 17. Mai.

„Die COVID-19-Pandemiekrise hat die Ungleichheiten, denen benachteiligte Gruppen der Gesellschaft gegenüberstehen, verschärft. Jugendliche LGBTI, die üblicherweise stigmatisiert und marginalisiert werden, sind jetzt einem noch größeren Risiko von Hassrede und Gewalt ausgesetzt, zu Hause und in der Öffentlichkeit.“

„Abstandhalten und Ausgangssperren können für jene junge Menschen, die von ihrer Familie abgelehnt werden oder sich nicht zur Homosexualität bekannt haben, die psychische Gesundheitsprobleme haben oder die unter körperlicher oder psychischer Gewalt leiden, besonders schwer sein. Darüber hinaus wurde durch restriktive Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie die Unterstützung eingeschränkt, die junge LGBTI-Personen von Freunden, LGBTI-Zentren, Nichtregierungsorganisationen und Bildungseinrichtungen erhalten.“

„Regierungen und die Zivilgesellschaft sollten sich weiterhin um den Schutz junger LGBTI-Personen bemühen, indem sie psychosoziale sowie Unterstützung für die psychische Gesundheit bereitstellen und Beratungsstellen einrichten.“

„Obdachlosigkeit ist ebenfalls ein ernsthaftes Problem. Ich fordere die Behörden dazu auf, jungen, obdachlosen LGBTI-Personen besseren Schutz zu bieten, darunter durch die Bereitstellung von Unterkünften“, so die Generalsekretärin. Schätzungen zufolge bezeichnet sich jede dritte junge, obdachlose Person als LGBTI.

Die vor zehn Jahren verabschiedete Empfehlung des Europarates über Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität bietet Leitlinien für die europäischen Staaten zur Bekämpfung von Homophobie, Transphobie, Biphobie und Interphobie.


Artikel zu unseren Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung von LGBTI-Rechten


 Erklärung des Kongresses – Harald Bergmann: „Die Rechte von LGBTI-Personen in unseren Städten und Regionen garantieren“ [EN]


Pressemitteilung
Junge LGBTI-Personen müssen vor Gewalt zu Hause und in der Öffentlichkeit geschützt werden – während der Krise und prinzipiell [EN]

Generalsekretärin Straßburg 14. Mai 2020
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2019
Shutterstock.com

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Im Vorfeld des Internationalen Tags gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie am 17. Mai forderte der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, eindringlich Gerechtigkeit und vollen Schutz vor Diskriminierung für alle Menschen, ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität und Geschlechtsmerkmale. Dies müsse in allen Mitgliedsstaaten des Europarates gelten.

„Niemand darf aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität diskriminiert werden. Dieses Verbot muss in allen unseren Mitgliedsstaaten explizit in den Gesetzen verankert sein und praktisch umgesetzt werden“, so der Generalsekretär.

Jagland fügte hinzu, dass die Mitgliedsstaaten im Rahmen der kommenden Debatten im Ministerkomitee über die Revision der Empfehlung aus dem Jahr 2010 zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität ihren politischen Willen unter Beweis stellen und den Schutz aller Menschen vor Diskriminierung voranbringen können.

In den meisten Mitgliedsstaaten des Europarates gelten Antidiskriminierungsvorschriften oder konkrete Gesetze in den Bereichen Arbeit, Bildung, Gesundheit sowie Waren und Dienstleistungen, welche die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ausdrücklich verbieten. In mehreren Ländern ist ebenso die Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität explizit untersagt.

Der Generalsekretär sprach zudem die Frage chirurgischer Eingriffe als Voraussetzung für die rechtliche Anerkennung des Geschlechts an (das heißt für die Änderung von Name und Geschlecht Transsexueller in amtlichen Dokumenten und Verzeichnissen). „Die europäischen Staaten müssen ihre Gesetze und ihre Praxis in Einklang mit der einschlägigen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte bringen“, erklärte Jagland.

Europarat Straßburg 15. Mai 2019
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2018
Eva Kjer Hansen

Eva Kjer Hansen

"Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie möchte ich gern all diejenigen in Europa und darüber hinaus würdigen, die einen Beitrag zur Förderung der Rechte von LGBTI-Personen und zur Bekämpfung von Diskriminierung und Vorurteilen leisten", erklärt Eva Kjer Hansen, Ministerin für Chancengleichheit von Dänemark. "In diesem Kampf für Chancengleichheit unabhängig von der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, kann jeder auf seiner Verantwortungsebene einen Beitrag leisten."

"Allianzen für Solidarität lautet das diesjährige Motto. Es erinnert uns an die Notwendigkeit, einen umfassenden Ansatz für die Verteidigung und Förderung der Menschenrechte für alle Angehörigen benachteiligter Gruppen oder für Menschen in prekären Situationen zu schaffen, sowie an die Bedeutung gebündelter Anstrengungen für die entgültige Erzielung gleicher Rechte für alle. "

Vorsitz des Ministerkomitees Straßburg 16. Mai 2018
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2017
Sie haben die gleichen Rechte wie jede andere Person
Thorbjørn Jagland

Thorbjørn Jagland

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT) am 17. Mai hat der Generalsekretär des Europarates folgende Erklärung abgegeben:

„Homo- und transphober Hass verbreitet sich im Internet und in der Öffentlichkeit. Angriffe auf lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und intersexuelle Personen (LGBTI) sind ein weitverbreitetes Phänomen. In Frankreich hat eine Nichtregierungsorganisation kürzlich bei homophob motivierten verbalen und körperlichen Angriffen einen Anstieg von 20 % im Jahr 2016 gemeldet. Darüber hinaus gibt es alarmierende Berichte über homo- und transphobe Entwicklungen in anderen Teilen Europas.

Ich bin besonders beunruhigt über die jüngsten Anschuldigungen im Hinblick auf Massenverfolgungen von LGBTI-Personen in der Tschetschenischen Republik der Russischen Föderation. Die Diskriminierung und Gewalt gegen LGBTI-Personen sind die schlimmste Form des Populismus. Leider werden Minderheiten zunehmend zu Sündenböcken gemacht. Dies ist gefährlich für die Demokratie. Die Behörden müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um dem ein Ende zu setzen.

Gesellschaften, die auf Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegründet sind, benötigen strenge Antidiskriminierungsgesetze, die ordnungsgemäß angewandt werden, und Maßnahmen zur Integration von Minderheiten und zum Schutz ihrer Rechte. Wir müssen auch gegen unverantwortliche politische Äußerungen vorgehen, welche die Bevölkerung zu Hass und Vorurteilen aufstacheln.

LBTI-Personen haben im Rahmen der Europäischen Menschenrechtskonvention die gleichen Rechte wie jede andere Person und wir dürfen und werden keine Gewalt und Diskriminierung ihnen gegenüber dulden.“


17. Mai - Internationaler Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT)

1990 beschloss die Weltgesundheitsorganisation, Homosexualität von der Liste psychischer Störungen zu nehmen. Der Europarat hat fortwährend seine Entschlossenheit ausgedrückt, der Homophobie und Transphobie in den Mitgliedstaaten ein Ende zu setzen. Besuchen Sie die Webseite „Oute dich für Menschenrechte” auf unserem Human Rights Channel


Generalsekretär Straßburg 16. Mai 2017
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2016
Rechte von LGBTI-Personen: Die Entstehung von Parallelgesellschaften verhindern

Ohne kluge Politik zur Förderung von Gleichheit und gegenseitigem Verständnis und Respekt in Europa entstehen Parallelgesellschaften: Menschen leben nebeneinander statt miteinander. Ziel des Europarates ist es, seine Mitgliedsstaaten dabei zu unterstützen, echte inklusive Gesellschaften aufzubauen, erklärte die Generaldirektorin für Demokratie, Snežana Samardžić-Marković, in ihrer Eröffnungsrede beim IDAHO-Forum 2016, das heute in Kopenhagen eröffnet wurde.

Der Zugang von LGBTI (lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen und intersexuellen) Personen zu ihren Menschenrechten wird häufig durch diskriminierende Behandlung, Stereotypisierung und intolerante Einstellungen behindert.

Um diesen Problemen zu begegnen und eine echte inklusive Gesellschaft aufzubauen, müssen die europäischen Staaten verstärkte Anstrengungen zur Bekämpfung von Mehrfachdiskriminierung, Bildung junger Menschen sowie Bekämpfung von Hassrede und Hassverbrechen unternehmen. Der Aufbau inklusiver Gesellschaften sollte ein Gemeinschaftsprojekt sein, an dem alle Regierungsebenen, die Zivilgesellschaft, religiöse Institutionen, die Medien, Kunst- und Sportorganisationen und der Privatsektor beteiligt sind.

Darüber hinaus sollten Regierungen sich nicht scheuen, politisch sensible Themen anzusprechen: Zugang zu Familienrechten von LGBTI-Personen, weitreichende Medikalisierung bei der rechtlichen Anerkennung der Geschlechtsidentität, Behandlung von intersexuellen Kindern und von LGBTI-Häftlingen oder -Asylsuchenden.

Rede von Snežana Samardžić-Marković

IDAHO-Forum 2016

Europarat Kopenhagen (Dänemark) 10. Mai 2016
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2015
BUDVA (Montenegro),  11. Mai 2015

IDAHO-Forum 2015

Hassverbrechen und Gewalt gegen LGBT ist nicht durch kulturelle Werte, Tradition oder Religion zu rechtfertigen – Europarat nimmt am IDAHO-Forum in Montenegro teil

Vertreter des Europarates sind unter den wichtigsten Teilnehmern des IDAHO-Forums 2015, das unter dem Motto „Gegen Hassverbrechen und Gewalt“ steht und von der montenegrinischen Regierung anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie und Transphobie am 17. Mai organisiert wird.

Snežana Samardžić-Marković, Leiterin der Generaldirektion Demokratie des Europarates, erklärte in ihrer Rede, die sie heute im Rahmen des Forums hielt, dass Hassverbrechen und Gewalt gegen LGBT zu den hartnäckigsten Problemen für die Menschenrechte zählen: Homo- und transphobe Zwischenfälle, sogenannte „corrective Rapes“ („korrigierende Vergewaltigungen“), Zwangsheiraten, körperliche und psychische Gewalt, Zurückweisung durch die Familie und die Gemeinschaft, Mobbing und Diskriminierung sind noch immer traurige Wirklichkeit in Europa. Zur Bekämpfung dieser Verbrechen ist ein solider rechtlicher und politischer Rahmen erforderlich.

Außerdem hat der Europarat heute in Budva eine neue Publikation über die Rechtsprechung des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofes zu sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität veröffentlicht. Darin werden die wichtigsten Artikel der Konvention erörtert, welche Verletzungen der Rechte von LGBT betreffen können, und auf europäischer Ebene anwendbare Lösungen ebenso untersucht wie solche, über die vor allem innerstaatlich entschieden wird, etwa im Hinblick auf Adoptionen und Eheschließungen. Die Publikation richtet sich an Menschenrechtsfachleute, wissenschaftliche Experten und Studenten.

Rede von Snežana Samardžić-Marković

Siehe auch:
Generalsekretär Jagland: Zur Beseitigung von Hass und Gewalt gegen LGBT muss alles getan werden

2013

Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie

Straßburg, 16.05.2013 - Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homophobie und Transphobie (IDAHO) hat Generalsekretär Jagland die Mitgliedsstaaten zur Bekämpfung der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität aufgefordert.

„Von der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität motivierte Hassverbrechen stellen eine Verletzung der grundlegenden Menschenrechte dar. In Europa muss das Recht auf freie Meinungsäußerung und friedlichen Zusammenschluss gewährleistet sein. In einigen Ländern fehlt es noch immer an Gesetzen, die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität ausdrücklich oder implizit verbieten. Diese Staaten ermutige ich, mit Unterstützung des Europarats weitere Bemühungen zu unternehmen, sodass Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender ihre Menschenrechte im vollen Umfang wahrnehmen können", erklärte Generalsekretär Jagland. (weiter...)

2012

Europa darf bei LGBT-Rechten keine Rückschritte machen: Diskriminierung und Vorurteile gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender können nicht ignoriert werden, warnt Thorbjørn Jagland

Straßburg, 15.05.2012 - Der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, hat davor gewarnt, dass Diskriminierung und Vorurteile gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender weiterhin das Leben von Millionen Europäern zerstören und nicht ignoriert werden können. In einer heute veröffentlichten Erklärung sagte er:

"Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender sehen sich in den meisten, wenn nicht allen, Mitgliedsstaaten des Europarates noch immer mit Intoleranz und sozialen Hindernissen konfrontiert. Die jüngsten Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zeigen ungerechtfertigte Verbote oder administrative Hürden für Gay-Pride-Paraden auf. Sie betonen Probleme in Zusammenhang mit der Gewährung sozialer Rechte wie das Recht auf Anstellung. Mehrere beim Gerichtshof anhängige Beschwerden betreffen die Anschuldigung der „homosexuellen Propaganda" und könnten zu Verletzungen der Freiheit der Meinungsäußerung führen. Die Einführung einer solchen Gesetzgebung hat oft auf lokaler oder regionaler Ebene ihren Anfang genommen, findet aber in einigen Ländern in den letzten Monaten ein Echo auf nationaler Ebene." (weiter...)

 

Erklärung von Håkon Haugli, Hauptberichterstatter der Parlamentarischen Versammlung für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender

Straßburg, 16.05.2012 - Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie hat Håkon Haugli (Norwegen, SOC), Hauptberichterstatter der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBTs) die folgende Erklärung abgegeben:

„Menschenrechte gelten für alle: Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender sind keine Ausnahme. In den letzten Jahren wurden bei der Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität in Europa beachtliche Fortschritte erzielt: im Vereinigten Königreich wurden Schutzmaßnahmen sowie ein entsprechender Rechtsrahmen eingeführt, in Albanien wurden homophobe Reden von verantwortlichen Politikern durch andere Politiker entschieden verurteilt und in Schweden wurden Strafurteile gegen Urheber von Hassreden und Gewalttaten gegen LGBTs erlassen, um nur einige Beispiele zu nennen." (weiter...)

 

Erklärung des Vorsitzenden des Ministerkomitees

Straßburg, 16. Mai 2012 – Angesichts der Priorität des britischen Vorsitzes zur Bekämpfung der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender möchte der Vorsitzende des Ministerkomitees die Erklärung seiner Kollegen Jeremy Browne und Stephen O'Brien anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie und Transphobie bekräftigen (weiter ... )

Referenz-Webseiten

Referenz-Texte

Das Ministerkomitee, die Parlamentarischer Versammlung, der Kongress der Gemeinden und Regionen und regionale Behörden haben verschiede Empfehlungen und Entschließungen herausgegeben, in denen sie Regierungen und Behörden auffordern, erforderliche Schritte zu setzen, um  Anstiftung zu Homophobie zu bekämpfen.