Belgien ist eines der zehn Gründungsmitglieder des Europarates. Das ist auch logisch, denn der Europarat wurde als Reaktion auf die Gräuel der Weltkriege gegründet, durch die Belgien schwer getroffen wurde. Es war ein Belgier, der damalige Minister für auswärtige Angelegenheiten Paul-Henri Spaak, der die erste Sitzung des Ministerkomitees des Europarates vom 8. bis 13. August 1949 im Rathaus von Straßburg leitete.

Belgien misst dem Europarat große Bedeutung bei. Der Rat fördert und verteidigt die europäischen Werte im Bereich Menschenrechte und Grundfreiheiten, die in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert sind. Die Organisation erhielt auch den Auftrag, eine größere Einheit zwischen ihren Mitgliedern anzustreben. Diese Rolle als „Motor“ der europäischen Integration wurde mittlerweile für einen Teil der Mitglieder der Europäischen Union übernommen.

Der Europarat erarbeitet kontinuierlich Entwürfe für innovative Normen, beispielsweise im Bereich Computerkriminalität, Gewalt gegen Frauen oder Doping im Sport. Er überwacht kontinuierlich die Einhaltung der Menschenrechte, die demokratischen Grundsätze und die Rechtsstaatlichkeit in den Mitgliedstaaten und schlägt, falls erforderlich, Alarm. Der Europarat hat schließlich auch eine wichtige Rolle beim politischen Wechsel in den ehemaligen Ostblockländern gespielt.