Zurück Europaratsexperten rufen Staaten angesichts der pandemiebedingten Zunahme des Menschenhandels zum Handeln auf

Europaratsexperten rufen Staaten angesichts der pandemiebedingten Zunahme des Menschenhandels zum Handeln auf

Die Coronaviruspandemie hat beunruhigende Auswirkungen auf den Menschenhandel in Europa und die Staaten müssen mehr zur Prävention dieses Phänomens unternehmen, so der jüngste Jahresbericht der Expertengruppe des Europarates gegen Menschenhandel (GRETA).

„Durch die Auswirkungen der Pandemie sind Menschenhandelsopfer noch stärker gefährdet“, erklärte die Präsidentin der GRETA, Helga Gayer.

„Nichtregierungsorganisationen an vorderster Front haben vor Verzögerungen bei der offiziellen Identifizierung von Menschenhandelsopfern gewarnt, wodurch ihr Zugang zu einer sicheren Unterkunft, Gesundheitsversorgung und Unterstützung, die sie so dringend brauchen, ernsthaft gefährdet wird und sie der Gefahr, erneut Missbrauch zu erleiden, ausgesetzt werden“, fügte sie hinzu.

„Die Menschenhändler haben aus der Krise Vorteile gezogen, indem sie die wirtschaftliche Notlage vieler Menschen ausgenutzt haben. Während die Behörden eine Zunahme sexueller Ausbeutung und von Internetkriminalität feststellen, erschweren mangelnde Ressourcen und Verzögerungen bei den Gerichtsverfahren die Anstrengungen zur Verurteilung der Menschenhändler, damit den Opfern Gerechtigkeit widerfährt und sie entschädigt werden.“

Der Bericht enthält einen Abschnitt, der eigens den Auswirkungen von Corona auf die Bekämpfung des Menschenhandels gewidmet ist, sowie einen Abschnitt zur Identifizierung von Personen unter Asylsuchenden, die Opfer von Menschenhandel wurden, und über den Zugang von Menschenhandelsopfern zu intenationalem Schutz.

„Es ist entscheidend für die Sicherheit von schutzbedürftigen Asylsuchenden, dass jene, die Opfer von Menschenhandel wurden, wirksam identifiziert werden und die Unterstützung, Hilfe und den Schutz erhalten, auf die sie gemäß dem Übereinkommen des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels Anspruch haben“, so die Präsidentin der GRETA weiter.

In dem Bericht ruft die GRETA die Russische Föderation erneut zur Ratifizierung des Übereinkommens auf, das bereits von 46 anderen Mitgliedsstaaten des Europarates und von einem Nichtmitglied ratifiziert wurde, nämlich Weißrussland. Im August 2020 hat Israel offiziell den Wunsch geäußert, dem Übereinkommen beizutreten.


 Press release
Covid-19 is worsening human trafficking – states should take action, warn Council of Europe experts

Expertengruppe des Europarates gegen Menschenhandel (GRETA) Strassburg 9. April 2021
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