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6. Europäischer Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch

Anlässlich des 6. Europäischen Tags zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch (18. November 2020) haben diese Personen die folgende gemeinsame Erklärung abgegeben:

der stellvertretende griechische Außenminister und scheidende Vorsitzende des Ministerkomitees des Europarates, Miltiadis Varvitsiotis;

der deutsche Außenminister und künftige Vorsitzende des Ministerkomitees des Europarates, Heiko Maas;

die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić;

der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Rik Daems.

„Der Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch ist eine grundlegende Pflicht aller Staaten. Die Regierungen müssen auf internationaler Ebene ihre Kräfte bündeln, um jeglicher Form sexueller Gewalt gegen Kinder wirksam entgegenzutreten. Die Coronavirus-Pandemie und die daraus resultierenden Ausgangsbeschränkungen haben das Risiko erhöht, dass Kinder Opfer von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch werden, insbesondere deshalb, weil Schulen und soziale Dienste ihre Tätigkeit wegen gesundheitlicher Bedenken einschränken mussten. Während in vielen unserer Mitgliedsstaaten neue Ausgangsbeschränkungen beschlossen werden, müssen wir die Interessen von Kindern an die erste Stelle setzen, die Anstrengungen zur Verhütung von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch verstärken und die Täter zur Rechenschaft ziehen.

Der Kampf gegen dieses Übel erfordert eine langfristige Strategie unter Beteiligung zahlreicher Akteure, darunter Regierungen, Abgeordnete, kommunale und regionale Organe sowie Polizei, Justiz und Gesundheitsbehörden. Darüber hinaus müssen Schulen, Sportvereine, Jugendorganisationen, Eltern und muss jeder von uns einen Beitrag leisten. Gemeinsam haben wir die gesellschaftliche Verantwortung, das Wohl unserer Kinder zu schützen. Die Umsetzung des Übereinkommens des Europarates zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch (die „Lanzarote-Konvention“)*, das vor zehn Jahren in Kraft trat, trägt wirksam dazu bei, ein sichereres Umfeld für Kinder zu schaffen, auch in Zeiten einer Pandemie. Es ist ein ehrgeiziges und umfassendes Rechtsinstrument, das allen Regierungen weltweit Orientierung und Inspiration bietet, die dieses schwerwiegende Problem bekämpfen möchten, indem sie ihren Rechtsrahmen stärken.

Wir hoffen, dass die Lanzarote-Konvention bald von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert wird. Wir ermutigen auch unsere Beobachterstaaten sowie Nichtmitgliedsstaaten, dieses wichtige Übereinkommen zu ratifizieren. Überdies fordern wir die Mitgliedsstaaten dringend dazu auf, aktiv sicherzustellen, dass Kinder über ihre Rechte aufgeklärt werden und darüber, wie sie Zugang zu den Diensten und Maßnahmen erhalten, durch die diese Rechte vor dem Hintergrund der derzeitigen Pandemie verwirklicht werden.“

* Bisher haben 46 der 47 Mitgliedsstaaten des Europarates sowie Tunesien die Lanzarote-Konvention ratifiziert.


 Pressemitteilung
Gemeinsame Erklärung zum 6. Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch [EN]

Europarat Straßburg 18. November 2020
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