Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist einer der Grundwerte der finnischen Gesellschaft. Der Tag der Gleichberechtigung, der in Finnland seit 2003 offiziell am 19. März begangen wird, ist auch unter der Bezeichnung „Minna-Canth-Tag“ bekannt. Minna Canth war eine bedeutende Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts und ihrer Zeit weit voraus: Sie schrieb über soziale Themen und insbesondere die Gleichberechtigung der Geschlechter auf realistische und gleichzeitig progressive Weise. Bei der Förderung der Frauenrechte in Finnland spielte sie eine wichtige Rolle, etwa indem sie die Aufmerksamkeit auf die gesellschaftliche Position der Frau lenkte.
Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist nicht nur eine Frage von Gleichheit und Gerechtigkeit. Unsere Erfahrung in Finnland lehrt uns, dass es auch von wirtschaftlichem Interesse ist, in Gleichberechtigung zu investieren. Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg war die Förderung der Gleichberechtigung mithilfe von Gesetzen und Strukturen, etwa durch die Bereitstellung staatlicher Dienstleistungen und Infrastrukturen und die Umsetzung von Sozialschutzmaßnahmen.
Finnland verdankt seine Entwicklung zum großen Teil der weisen, bereits früh getroffenen Entscheidung, der Frau die volle politische Gleichberechtigung zu garantieren. Als erstes Land der Welt hat Finnland dies 1906 umgesetzt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Frauen am politischen und wirtschaftlichen Leben frei und uneingeschränkt teilhaben können.
Ungeachtet der Fortschritte bleibt in Finnland jedoch weiterhin viel zu tun. Wir müssen uns beispielsweise der Probleme annehmen, die durch Geschlechterstereotype und Sexismus entstehen. Im Rahmen des finnischen Vorsitzes im Ministerkomitee des Europarates findet Ende dieses Monats in Helsinki eine Veranstaltung über die Bekämpfung von Geschlechterstereotypen und Sexismus statt. Gleichberechtigung und Frauenrechte gehören zu den Prioritäten unseres Vorsitzes.
Ich wünsche allen einen guten Tag der Gleichberechtigung!
