Zurück Konferenz in Helsinki über künstliche Intelligenz

Nicole Belloubet, französische Justizministerin

Nicole Belloubet, französische Justizministerin

Heute ist in Helsinki eine zweitägige hochrangige Konferenz mit dem Titel „Governing the Game Changer – Impacts of artificial intelligence development on human rights, democracy and the rule of law“ („Die neuen Spielregeln beherrschen: Wie sich die Entwicklung der künstlichen Intelligenz auf Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auswirkt“) eröffnet worden.

„Neue Technologie, die Erhebung enormer Datenmengen und die Nutzung von Informationen haben das Leben von Menschen auf der ganzen Welt bereits verändert. Dennoch glaube ich, dass der „Big Bang“ noch bevorsteht. Zu den Fragen, die gestellt werden müssen, zählen die folgenden: Werden einige Gruppen vernachlässigt oder stehen sie aufgrund von einseitigen Algorithmen besonderen Herausforderungen gegenüber? Welche Folgen für die Demokratie, die Sicherheit und die Rechenschaftspflicht sind zu verzeichnen? Welche Auswirkungen hat die künstliche Intelligenz auf Justizsysteme? Wie können wir sicherstellen, dass künstliche Intelligenz die Weiterentwicklung der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit unterstützt?“, so der finnische Außenminister, Timo Soini, in seiner Eröffnungsrede.

„Die lange vorhergesagte Revolution durch die künstliche Intelligenz ist nicht länger etwas für die Zukunft. Wir leben bereits damit, hier und jetzt. Daher muss es das Ziel dieser Konferenz sein, Fakten und Fiktion voneinander zu trennen, klar zu unterscheiden, worin die wirklichen Vorteile bestehen, die die KI bietet, welche Risiken mit diesen einhergehen und wie wir diese Risiken am besten verhindern und minimieren können. Für den Europarat übernehmen wir eine führende Rolle, indem wir unsere Mitgliedsstaaten dabei unterstützen, die Chancen zu nutzen, welche die technologische Innovation mit sich bringt, und dabei die Normen der Europäischen Menschenrechtskonvention und anderer Rechtsgrundlagen wahren“, erklärte der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland.

Wir müssen äußerst aufmerksam bleiben gegenüber Manipulationen der öffentlichen Meinung durch die Verbreitung falscher Nachrichten, darunter bei Wahlkämpfen. Aus diesem Grund hat Frankreich im Dezember 2018 ein Gesetz zur Bekämpfung der Manipulation von Informationen erlassen. Das Gesetz führt Transparenzanforderungen für Online-Plattformen bezüglich der Inhalte bei gesponserten Informationen sowie der Identität der Sponsoren ein. Das Gesetz sieht außerdem ein gerichtliches Dringlichkeitsverfahren zur Bekämpfung der Verbreitung falscher oder irreführender Informationen oder Behauptungen vor“, sagte die französische Justizministerin, Nicole Belloubet.

Im Mittelpunkt der Vormittagssitzung mit dem Titel „Setting the scene“ (Erörterung der Ausgangslage) standen die Themen: Künstliche Intelligenz (KI) und menschliche Verantwortung (Joanna Bryson, Außerordentliche Professorin, Universität Bath), Künstliche Intelligenz und Menschenrechte (Menschenrechtskommissarin Dunja Mijatović) und Künstliche Intelligenz und das Informationsumfeld (David Kaye).

Es folgten zwei Sitzungen zu den Themen „KI und Menschenrechte“ und „KI und Demokratie“, an denen 400 hochrangige Experten aus verschiedenen Bereichen teilnahmen: Regierungen, internationalen Organisationen, Unternehmen, der Technologiebranche, der akademischen Welt, der Zivilgesellschaft und den Medien. Ein Ausstellungsbereich „KI in Aktion“ ermöglichte es den Teilnehmern, die Arbeit der verschiedenen Akteure und Interessenträger im Bereich der KI zu erkunden.

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Europarat Helsinki 26. Februar 2019
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