Zurück Serbien soll unwürdigen Aufnahmebedingungen für Asylsuchende Abhilfe schaffen

Menschenrechtskommissar
Nils Muižnieks

Nils Muižnieks

„Serbien muss sein Asylsystem und seine Aufnahmekapazitäten verstärken, um mit der steigenden Zahl neuer Flüchtlinge, insbesondre aus dem vom Krieg gezeichneten Syrien, umgehen zu können. Bei meinem Besuch im Aufnahmezentrum Bogovadja, einem der beiden Asylzentren des Landes, konnte ich mir im November ein Bild von den Belastungen machen, denen das serbische Asylsystem derzeit ausgesetzt ist. Es sind weitere Bemühungen erforderlich, um die Achtung und den Schutz der Menschenrechte jedes Menschen, der internationalen Schutzes bedarf, zu gewährleisten", so Nils Muižnieks, Menschenrechtskommissar des Europarates, anlässlich der Veröffentlichung eines Briefes an Ministerpräsident Dačić.

Bei seinem Besuch in Bogovadja stellte der Kommissar fest, dass alle 160 Plätze belegt waren und folglich etwa 230 Asylwerber in einem nahen Wald in einfachen Notbehausungen ohne sanitäre Grundversorgung lebten, etwa in Holzbaracken oder Zelten. In dem Brief betont er, dass die Lage sehr ernst ist und dass sich die serbischen Behörden dringend ihrer annehmen müssen. „Ein erster Schritt ist es, die Unterbringung aller Asylsuchenden in Serbien an Orten zu gewährleisten, die den internationalen Standards entsprechen."

Der Kommissar merkt an, dass die Erfassung von Asylsuchenden laut den serbischen Rechtsbestimmungen in einem der beiden existierenden Asylzentren zu erfolgen hat. Eine gewisse Anzahl wird allerdings nicht erfasst, vor allem aufgrund der unzureichenden Aufnahmekapazitäten dieser Zentren. Mit besonderer Sorge stellt der Kommissar fest, dass sogar erfasste Asylsuchende trotz eines entsprechenden Ansuchens keine Aussicht auf einen Status als Flüchtlinge oder auf subsidiären Schutz haben. „Seit 2008 wurden in Serbien nur drei Menschen als Flüchtlinge anerkannt, die Anerkennungsrate ist also nahe dem Nullpunkt." (weiter...)

Pressemitteilung

Siehe auch:
Serbien im Europarat

Strasbourg 12/12/2013
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