Hintergrund
Im September 2004 stürmten mehr als dreißig schwer bewaffnete Terroristen eine Schule in Beslan in Nordossetien. Über fünfzig Stunden lang hielten sie mehr als 1.000 Menschen als Geiseln, die Mehrzahl von ihnen Kinder. Nach Explosionen, einem Brand und einem bewaffneten Eingriff waren mehr als 330 Menschen, darunter 180 Kinder, tot und mehr als 750 verletzt.
Es kam später heraus, dass die örtlichen Behörden ausreichend Hinweise auf einen Terrorangriff gegen eine Bildungseinrichtung an diesem oder um dieses Datum herum hatten. Sie versuchten jedoch nicht, die Terroristen abzufangen, die Sicherheit an der Schule zu erhöhen oder die Öffentlichkeit zu warnen.
Der Reaktion der Behörden auf den Zwischenfall fehlte es an formaler Führung, was zu schweren Fehlern bei Entscheidungen und Koordinierung führte. Da es an Vorschriften fehlte, wie die Sicherheitskräfte auf Terroristen reagieren sollten, wurden bei den Gebäuden, in denen noch immer Geiseln festgehalten wurden, unterschiedslos Waffen eingesetzt. Diese Waffen schlossen Flammenwerfer, Granatwerfer und eine Panzerkanone ein, was zu den vielen Toten unter den Geiseln beitrug.
409 Opfer oder Familienangehörige trugen dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ihren Fall vor, und argumentierten, es habe zahlreiche Versäumnisse seitens der russischen Behörden in Bezug auf den Angriff gegeben. Viele wollten einfach nur die Wahrheit über den Angriff erfahren und daraus lernen, um zukünftige Tragödien zu vermeiden.